Pflanzaktion im Kreischaer Kirchenwald
Auf Grund der Borkenkäferproblematik der letzten Jahre sind auch im Kreischaer Kirchenwald mehrere Waldflächen zu Brachflächen geworden. Die natürliche Verjüngung des Waldes entwickelt sich von selbst, benötigt seine Zeit und bestockt aber die Flächen nicht gleichmäßig. So haben junge Familien mit ihren Kindern an einen Samstag die Initiative zu einer Pflanzaktion ergriffen.

Es wurden Lärchen in lückige Bestände gepflanzt. Damit wurde auch die Artenvielfalt auf der Fläche verbessert und der Entwicklung der Brombeeren zuvorgekommen. Auch für die Kinder war dies ein Erlebnis und es entwickelt sich langsam ein Verhältnis zum Wald, zur Heimat und zur Nachhaltigkeit.

Bleibt zu hoffen, dass die klimatischen Bedingungen das Gedeihen der Bestände ermöglichen.
Christian Jentsch (29.10.2022)
Was wird aus der Friedhofsgärtnerei?

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
oberhalb des Kreischaer Friedhofs erstreckt sich Richtung Wilisch eine Fläche, die sich in den letzten Wochen und Monaten sehr verändert hat und auch noch weiter verändern soll. Früher war das einmal die Friedhofsgärtnerei. Hier zog der Friedhofsmeister Pflanzen heran, die auf dem Friedhof zum Einsatz kommen sollten. Auch Nadelbäume, deren Reisig im Winter die Gräber abdecken sollte, standen hier reichlich.
Die Zeiten haben sich geändert: Blumen und Pflanzen für die Gräber gibt es inzwischen nicht nur in Fachgeschäften und Gärtnereien reichlich, sondern auch in Supermärkten und Baumärkten; das Abdecken der Gräber ist weitgehend außer Gebrauch gekommen. Zudem versieht Familie Franke nicht mehr das Amt des Friedhofsmeisters. Demzufolge verlor die Friedhofsgärtnerei zunehmend ihre Bedeutung: Beete gab es kaum noch, die Bäume standen halt, teilweise wurden Sie als Christbäume verkauft, Material wurde abgelagert.
Im vergangenen Jahr wurde nun damit begonnen, die Fläche zu beräumen, und die Frage stand, wie das Gelände künftig genutzt werden soll. Unter den verschiedenen Ideen, die damals kursierten, hatte es vor allem eine der Kirchgemeindevertretung angetan: dort könnte eine Streuobstwiese angelegt werden. Und dieser Plan soll nun auch tatsächlich realisiert werden.
Als fachliche Berater stehen uns dafür dankenswerterweise mit Max Röber und Lothar Richter-Kästner zwei kompetente Partner zur Verfügung. Es gibt einen Pflanzplan, der verschiedene Baumarten und Sorten berücksichtigt.
Die Sortenauswahl beruht auf Empfehlungen für Streuobstwiesen der Landesgruppe Sachsen des Pomologenvereins e.V. und berücksichtigt spezifisch regionale Sorten („Seifersdorfer Runde“, „Sächsischer Königsapfel“ oder „Safranapfel“), aber auch überregionale Besonderheiten „Bouche Rouche“, nimmt aber auch Sorten mit höherem Bekanntheitsgrad „Schöner aus Boskoop“ mit auf. Der Obstgarten ist als eine Art kulinarische Bibliothek und Gendatenbank gedacht und konzipiert.
Es handelt sich um bewährte historische Sorten, die ohne Pflanzenschutzmittel wachsen und tragen können und für den Hochstammanbau geeignet sind. Die Ausgewogenheit aus pflegeintensiveren Obstarten (Apfel und Pflaume) und pflegeleichteren Obstarten (Walnuss und Kirsche) wurde zusätzlich beachtet.
Die Möglichkeit der Ernte ist von Anfang/ Mitte Mai bis Ende Oktober durch verschiedene Stein- und Kernobstarten (weniger Obstschwämme) gestreckt, wobei zur Haupterntezeit Mitte September bis Mitte Oktober mehr Obst anfällt. Durch die Lagermöglichkeit einzelner Apfel- und Walnusssorten lässt sich der kulinarische Jahreskreis bis ins Frühjahr hin verlängern. Auf Birnen wurde aufgrund der nahen Kleingärten (Wacholdergewächse – Birnengitterrost) verzichtet.
Die kleineren Obstarten sind im Süden und die höheren im Norden der Streuobstwiese gedacht (Beschattungsverhältnis). Im Norden stehen die großwüchsigen Walnusssorten.
Für das Vorhaben wurde ein Förderantrag beim Umweltamt Sachsen gestellt. In Übereinstimmung mit dessen Richtlinien kommen hochstämmige Bäume zum Einsatz.
Nun pflanzt und pflegt sich das alles ja nicht von allein. Und es gehört definitiv weder zu den Aufgaben einer Gemeindepädagogin oder Kirchenmusikerin, eines Pfarrers oder auch des Kirchenvorstands, Streuobstwiesen anzulegen und zu unterhalten.
Nun kann man sagen: wer die Musik bestellt, der bezahlt sie auch. Es kann aber auch anders gehen. Denn bei diesem Vorhaben geht es ja nicht einfach um eine wilde Idee eines unterbeschäftigten Gremiums. Eine solche Streuobstwiese ist ökologisch bedeutsam und setzt zudem eine in unserer Region beheimatete Tradition fort. Als solche (und irgendwann auch einmal als Obstlieferant) soll sie der Allgemeinheit dienen.
Bestimmte Aufgaben werden natürlich professionell erledigt werden müssen. An anderer Stelle hoffen wir aber, dass sich ehrenamtliche Helfer finden, die mit anpacken und dieses Stück Heimat gestalten wollen. Das gilt besonders für die Anlage der Streuobstwiese.
Ihr Pfarrer Dr. Martin Beyer (28.09.2022)
Bürgerbrunch im Kreischaer Kurpark
Die Bürgerstiftung hatte am 28. August zum Bürgerbrunch in den Kreischaer Kurpark eingeladen. Idee der Veranstaltung ist die Gemeinschaft zu stärken, die etwas für ihre Gemeinde bewegen möchte – zum Zeichen für bürgerliches Engagement.

Wir, Vertreter der Kirchgemeinde Kreischa, trafen uns also am Sonntagmorgen am Pfarrhaus in Kreischa und machten uns mit dem Bollerwagen auf den Weg in den Park. Dort angekommen, empfingen uns schon die ersten bunt gedeckten Tische verschiedener Vereine und Initiativen. Schnell füllten sich auch die Tische der Kirchgemeinde Kreischa mit mitgebrachten Köstlichkeiten und Spielen. Bei bester Stimmung wurde gemeinsam gebruncht, gelacht und erzählt – besser kann ein Sonntagmorgen nicht starten. Die Bürgerstiftung sorgte noch für ein Rahmenprogramm mit Musik, Puppenspiel und einem vielfältigen Spiele‐Angebot für Kinder.
Auch hatten wir noch etwas mitgebracht – das Gemeinschaftsspiel „Teamturm“. Ziel des Spieles ist es, in einer Gruppe Holzklötze mit Hilfe von Schnüren und einem Haken aufzustapeln. Dabei waren viel Konzentration, Ausdauer und Kommunikationsfähigkeit gefragt. Auch wenn man trotz der vielen Mühen über das Umkippen des Turmes für einen kurzen Moment enttäuscht war, sorgte das Spiel für jede Menge Lacher, brachte die Menschen ins Gespräch und verband Generationen. Insgesamt blicken wir auf einen gelungenen Vormittag zurück. Der Bürgerbrunch ist eine tolle Gelegenheit die Bürger und Initiativen in der Gemeinde kennenzulernen und sich auszutauschen. Es verbindet Menschen und fördert den Zusammenhalt. Wir freuen uns auf das nächste Mal! (August 2022)
Lydia Jähnichen, im Namen der KGV Kreischa
Die Hochzeitsstühle der Gemeinde Kreischa

Wie oft verstauben lieb gewordene Erinnerungsstücke im Schrank, auf dem Dachboden, im Keller. Zu wertvoll, um sich von ihnen zu trennen, passen sie doch meist nicht mehr in unseren Alltag. Wenn wir sie dann wiederfinden, stellt sich sofort die Erinnerung ein, an den schönen Sonnentag, das Familienfest, die erste große Liebe.
Selten, sehr selten können diese Erinnerungen sogar über Generationen weitergegeben werden. Von einem solchen Erinnerungsstück wollen wir erzählen.
Im Keller unseres ehrwürdigen Pfarrhauses findet so manches seinen Platz: ein Billardtisch, ein geheimnisvolles Archiv und so manches alte Möbelstück. Während unsere Tische und Stühle heute oft schwedische Namen tragen und von kurzer Lebensdauer sind, könnten diese Schränke und Regale oft Geschichten aus ganzen Jahrhunderten erzählen. Zwei Stühle etwa, aus ehrlichem Kirschholz gefertigt, standen in den letzten Jahren verträumt in einer Ecke des Kellers. Unter den Spinnweben hatte sich das zarte Strohgeflecht der Sitzflächen versteckt, die Verzierungen der Lehne zeugten von der stillen Eleganz der Handwerkskunst. Versteckt auf der Unterseite des Holzes fanden wir eine Inschrift: „Zum Andenken gewidmet A. G. in Kreischa im Jahr 1904“. Es sind die alten Hochzeitsstühle unserer Kirchgemeinde. Karl August Heinrich Gäbel (1847-1905) selbst war Kind unserer Gemeinde. Als Stuhlbaumeister hatte er jahrzehntelang am Fuße des Eichbergs gelebt und gearbeitet. Schon sein Großvater Johann Gottfried Starke war Stuhlbaumeister am Eichberg gewesen, davon zeugen noch heute die Initialen an der Tafel seines Wohnhauses am Eichberg. Mit 65 Jahren, nur ein Jahr vor seinem Tod, stiftete Karl August Heinrich Gäbel der Kirchgemeinde dieses kleine, aber feine Vermächtnis höchstwahrscheinlich zur Hochzeit seiner Tochter Anna Elisabeth. Wer weiß, was diese Stühle alles erzählen könnten, von glücklichen Liebesgeschichten, von stürmischen Zeiten und vielleicht auch von der leisen Angst vor der ungewissen Zukunft. Vor wenigen Jahren haben wir sie wiederentdeckt, die Erzählung von Großmutter Erika hatte uns auf die Suche geschickt. Die Zeit hatte auch am alten Holz ihre Spuren hinterlassen. Doch wie so oft verlieren kostbare Dinge ihren Wert nicht, wenn sie repariert werden. In der Möbelrestaurierung des Gutes Gamig fanden wir fachkundige Hilfe. Seit dem 28. Mai 2022 stehen die beiden Hochzeitsstühle wieder in der Sakristei der Kirche Kreischa. Das alte Holz erstrahlt in neuem Glanz. Wir haben der alten Inschrift eine neue hinzugefügt: „Gutes bewahren und weitergeben. Restauriert erneut gestiftet von Max und Anne Röber, den Ur-Ur-Urenkeln anlässlich ihrer Hochzeit im Jahr 2022.“
Max und Anne Röber (August 2022)
Baumpflanzung der Kreischaer Konfirmanden

Wer einen Baum pflanzt in heutiger Zeit, der ist mutig, denn er hofft darauf, dass der Baum trotz aller gegenwärtigen und zukünftigen Hindernisse wächst und gedeiht und dass er Frucht und Segen bringt.
Die diesjährigen Kreischaer Konfirmandinnen und Konfirmanden waren mutig und pflanzten am 3. Juli 2022 zur Erinnerung an ihre Konfirmandenzeit einen Apfelbaum im Pfarrgarten Kreischa. In der Hoffnung und im Vertrauen auf das Gute und Beschützende möge dieser Baum groß und stark werden und Früchte tragen. Möge er Stürme überstehen, die an seinen Wurzeln zerren, und möge er die Trockenheit verkraften, die uns Sorge macht.
Im Namen der Kirchgemeindevertretung Kreischa
Dr. Gabriele Schneider (August 2022)
AIDA Gottesdienst in Kreischa
AIDA – Wofür steht das nochmal? Ach ja, Auftanken In Den Abendstunden!
Am 3. Juli kamen etwa 60 Menschen aus Kreischa und den umliegenden Kirchorten unter dem Motto „Den Fokus auf Jesus!“ zu diesem besonderen Gottesdienst zusammen. Neun Musiker, überwiegend aus Oelsa und unter der technischen Leitung von Thomas Hertel, haben Lobpreislieder zum Mitsingen dargeboten und die Liturgie mit Texten und Worten gestaltet. In einem launigen Theaterstück machten sie deutlich, wie es ist, wenn das Bild gestört ist, nur unscharfe Konturen zu sehen sind und dabei das Wesentliche aus dem Fokus gerät. Ein guter Auftakt für einen geistlichen Impuls zur biblischen Geschichte „Jesus und der sinkende Petrus auf dem See“ aus dem Matthäus-Evangelium.
Nach dem Gottesdienst hat der Ortsausschuss Kreischa zum Grillen hinter dem Pfarrhaus eingeladen. Ein schöner Ausklang in Gemeinschaft an einem lauen Sommerabend. Wir hoffen sehr auf eine Fortsetzung dieser Kreischaer-Oelsaer Initiative!
Tipp: Beim Jahrmarktsgottesdienst am 4. September können Sie einen Teil der Band wieder live erleben.
Christine Löwe (August 2022)