Verabschiedung Pfarrerin Kalettka

Lobe den Ewigen, meine Seele, und vergiss nicht, was Gott dir Gutes getan hat (Psam 103, 2) – neun erfüllte Jahre als Gemeindepfarrerin

Liebe Gemeindeglieder, liebe Leserinnen, liebe Leser
eine meiner Lieblingstouren zu Fuß oder mit dem Rad ist der Weg Zum Götzenbusch. Hier verweile ich auch jetzt in Gedanken und mein Blick schweift nach Seifersdorf. Ich entdecke die Kirche und denke an das, was ich mit dem Kirchort verbinde: das Altarjubiläum; die Krippenspiele, durch die das Weihnachtsevangelium in die Herzen so vieler junger Generationen gewandert ist; der Kreis der „Alten“, in dem ich für die Seelennahrung und die Frauen für die leibliche Nahrung sorgten. Ich denke an die Ausstellung mit biblischen Porträts und mein 20-jähriges Ordinationsjubiläum … Dann wandert mein Blick nach Rabenau. Ich sitze im Partykeller mit den Jugendlichen und genieße die selbstgemachten Eierkuchen; höre, was los ist in den Schulen und was die Generation 14+ bewegt. Ich singe mit dem kleinen aber feinen Chor – viel zu selten(!), aber besonders in den Adventswochen. Ich denke an zwei Trauerfeiern, die ich nie vergessen werde: der Abschied von einer jungen an Krebs erkrankten Frau und der Abschied von einer 104-Jährigen. Und dann wandert mein Blick zur Kirche in Oelsa mit dem Pfarrhaus, das unser Zuhause gewesen sein wird. Ich denke an das Jahr 2015. Die Gebete, die Hilfsbereitschaft und Anteilnahme so vieler Menschen waren damals für mich unwahrscheinlich heilsam, gaben mir Hoffnung und Ziele und unterstützten meinen Mann und die Kinder darin, schnell und gut anzukommen am neuen Lebensort. Dafür sind wir alle vier sehr, sehr dankbar! – Die fröhlich freche Kinderschar unserer Christenlehretreffen werde ich nicht vergessen. Es gab immer etwas zu lachen und meine Gebete, dass beim Toben auf dem Gelände alle und alles ganz bleiben möge, wurden erhört.

Foto: Pfarrerin Kalettka

Vom Götzenbusch aus reicht mein Blick nicht bis Possendorf. Aber hier sehe ich mich mit den Konfigruppen Pizza backen im Pfarrgarten und so manch einen Baum oder Strauch pflanzen. Und in Kreischa waren für mich die Zeltwochenenden mit dem Jahrmarktsgottesdienst zu Beginn eines jeden Schuljahres besonders.
Ich habe mich immer als Pfarrerin aller Kirchorte verstanden mit unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten. So fiel für mich auch die Wahl auf Possendorf für den Gottesdienst, in dem ich aus dem Pfarrdienst in der Kirchgemeinde Klingenberg-Kreischa verabschiedet werde. Ab Juni werde ich im Leipziger Missionswerk (www.leipziger-missionswerk.de) für die Referate Asien + Pazifik arbeiten und das Werk leiten.
Der Nachmittag am 26. Mai ab 14:00 Uhr in der Possendorfer Kirche und das anschließende Zusammensein möge ein fröhliches Glaubensfest werden. Viele haben bereits zugesagt, den Gottesdienst mitzugestalten, sodass er sehr vielfältig wird. Ein Kindergottesdienst wird ebenfalls angeboten. Seid herzlich eingeladen, kommen Sie unbedingt!
Meinem Vorschlag, die Kollekte an die Diakonie Katastrophenhilfe (www.diakonie-katastrophenhilfe.de) weiterzugeben, wurde zugestimmt. Darüber freue ich mich sehr! Von Blumen und eventuellen Geschenken bitte ich Abstand zu nehmen.
So stimme ich ein in ein Dankeschön an Sie und Euch und Gott mit Zeilen aus dem 103. Psalm:

Preise ihn, Seele, meinen Gott,
und alles, was in mir ist, seinen heiligen Namen.
Preise ihn, Seele, und vergiss nicht,
was er dir Gutes getan hat.

(nach einer Übersetzung von Arnold Stadler)

Pfarrerin Annette Kalettka